Fußgänger und insbesondere Kinder, ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderung sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer. Daher gibt es einige verkehrsberuhigende Maßnahmen, um sie besonders zu schützen. Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, dass du genau weißt, wie du dich Fußgängern gegenüber verhalten musst. Um dich und andere nicht zu gefährden, solltest du aber auch mehr über den Umgang mit Lkw, Pkw, Motor- und Fahrrädern, sowie öffentlichen Verkehrsmitteln lernen!
Regeln für Fußgänger im Straßenverkehr
Wenn du dich im Straßenverkehr bewegst, wirst du immer wieder auf Fußgänger treffen. Diese kennen sich nicht unbedingt mit den Verkehrsregeln aus. Daher musst du verstärkt mit Fehlern rechnen. Sei also immer bremsbereit und beobachte Fußgänger genau:
- Weichen sie einem Hindernis aus und betreten dabei plötzlich die Fahrbahn?
- Wollen sie die Fahrbahn überqueren?
- Achten sie auf den Verkehr und werden daher warten oder haben sie es eilig?
- Sind sie durch Telefonate bzw. Gespräche abgelenkt oder sind sie vielleicht in Gedanken?
- Wird durch parkende Fahrzeuge die Sicht erschwert?
Auch Fußgänger haben sich als Teilnehmer im Straßenverkehr an die Verkehrsregeln zu halten. Überquert man beispielsweise eine rote Ampel, wird ein Bußgeld von 5 € fällig. Wird dadurch ein Unfall verursacht, beträgt das Bußgeld 10 €. Bei mehrfachen Vergehen können Fußgänger sogar mit Punkten in Flensburg (Kraftfahrt Bundesamt) bestraft werden, und zwar unabhängig davon, ob sie einen Führerschein haben oder nicht.
Achtung: Hier überqueren Fußgänger die Straße

Um die Verkehrssicherheit zu steigern, werden an befahrenen Straßen häufig Hilfen für Fußgänger eingerichtet, um Ihnen das Überqueren zu erleichtern. Diese Hilfen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Im Wesentlichen sind dabei Fußgängerüberwege, Querungshilfen und Fußgängerfurten zu nennen. Diese sorgen dafür, dass Fußgänger sicher auf die andere Seite der Straße gelangen.
Ein Fußgängerüberweg wird durch Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen angekündigt. Du kennst ihn vielleicht besser unter dem Namen Zebrastreifen.
Fußgänger und Fahrer von Krankenfahrstühlen bzw. Rollstühlen haben hier Vorrang. Wenn sich jemand auf dem Fußgängerüberweg befindet oder diesen gerne überqueren möchte, signalisiert du Bremsbereitschaft, indem du deine Geschwindigkeit reduzierst und Blickkontakt aufnimmst. Falls deine Sicht auf den Überweg beeinträchtigt ist oder andere Fahrzeuge davor warten, fährst du besonders vorsichtig. Bremse frühzeitig, um Auffahrunfälle zu vermeiden! Personen auf dem Fußgängerüberweg dürfen weder gefährdet noch behindert werden. Daher gilt:
- Überwege müssen bei Stau und stockendem Verkehr freigehalten werden.
- Das Überholen am Fußgängerüberweg ist verboten.
- Auf und 5 Meter vor einem Überweg darf nicht gehalten oder geparkt werden.
Mit welchem Verhalten muss bei Personen am Fußgängerüberweg gerechnet werden?
Gerade an Fußgängerüberwegen musst du mit vielen Fehlern rechnen. Häufig betreten Leute plötzlich den Überweg, ohne sich vorher zu vergewissern, dass die Autofahrer sie bemerkt haben. Einige drehen auf dem Überweg plötzlich um oder überqueren ein Stück vor oder hinter dem Fußgängerüberweg die Straße. Rechne auch damit, dass Fahrradfahrer den Überweg befahren. Sie haben hier zwar keinen Vorrang, verhalten sich jedoch teilweise so.
Eine Fußgängerfurt markiert an Ampeln und Kreuzungen den Bereich, in dem Fußgänger die Straße überqueren sollen. Je nach Ampeln und Verkehrszeichen variiert es, ob die Fußgänger hier Vorrang haben oder nicht. Auch an solchen Stellen solltest du deshalb damit rechnen, dass Fußgänger davon ausgehen, immer Vorrang zu haben. Fahre daher langsam an Fußgängerfurten heran und bleibe im Zweifelsfall mit ausreichend Entfernung vor der Furt stehen.
Querungshilfe
Eine Querungshilfe soll Fußgängern das Überqueren der Fahrbahn erleichtern, indem sie dies in Etappen tun können.
Durch eine solche Querungshilfe haben Fußgänger keinen Vorrang. Das ist jedoch nicht allen bewusst. Fahre daher vorsichtig an Querungshilfen heran und rechne damit, dass Personen unachtsam die Straße betreten.
Gefährdung von Fußgängern Wann besteht eine besondere Gefährdung im Straßenverkehr für Fußgänger?

In der Dunkelheit sind Fußgänger, vor allem wenn sie dunkel gekleidet sind, schwer zu erkennen. Wenn deine Sicht aufgrund weiterer Faktoren, wie Regen,
Nebel oder blendende Scheinwerfer, beeinträchtigt ist, kannst du Fußgänger häufig erst sehr spät erkennen. Fahre daher bei schlechten Sichtverhältnissen besonders aufmerksam und passe nötigenfalls deine Geschwindigkeit an. Innerorts rechnest du vermutlich mit Fußgängern, aber auch außerorts kannst du auf Fußgänger treffen. Da hier häufig kein Gehweg vorhanden ist und mit hohen Geschwindigkeiten gefahren wird, sind Fußgänger hier besonders stark gefährdet. Wenn kein Gehweg existiert, sollen Fußgänger eigentlich am linken Fahrbahnrand laufen, das tun aber nicht alle. Fahre vor allem in unübersichtlichen Kurven besonders vorsichtig.
Nicht alle Gehwege werden im Winter geräumt, daher weichen Fußgänger zum Teil auf die Fahrbahn aus. Manchmal wollen sie auch nur die Straße überqueren, können aber aufgrund der Schneemassen am seitlichen Fahrbahnrand nicht die Straße verlassen. Gerade bei winterlichen Straßenverhältnissen ist es jedoch gefährlich, wenn sich Fußgänger auf der Straße befinden, denn durch die zum Teil glatte und rutschige Fahrbahn verlängert sich dein Bremsweg erheblich. Außerdem können die Fußgänger durch Schnee und Eis
leicht ausrutschen und stürzen. Daher darfst du nur so schnell fahren, dass eine Gefährdung der Fußgänger dabei ausgeschlossen ist.
Kinder im Straßenverkehr
Das Verhalten von Kindern im Straßenverkehr ist häufig unberechenbar. Wenn Kinder in der Nähe sind, solltest du deshalb generell deine Aufmerksamkeit erhöhen, dein Tempo verringern und Bremsbereitschaft einstellen. Auch wenn du dich gerade nicht im Auto befindest, solltest du Kindern im Straßenverkehr besondere Aufmerksamkeit schenken.
Da sie den richtigen Umgang mit dem Verkehr noch lernen müssen, ist es besonders wichtig, dass Erwachsene ihnen gute Vorbilder sind. Schon aufgrund ihrer Körpergröße haben Kinder es im Straßenverkehr schwerer. Sie werden selbst schlechter gesehen und können die Straße schwerer überblicken als Erwachsene.
Das Gesichtsfeld von Kindern ist noch nicht vollständig ausgeprägt, daher nehmen sie Randbewegungen später wahr als Erwachsene. Des Weiteren ist die Fähigkeit, ein herannahendes Auto mithilfe des Gehörs zu orten, bei ihnen noch nicht ausgeprägt. Auch können sie Geschwindigkeiten noch nicht richtig einschätzen.
Kinder denken häufig, dass der Fahrer eines herannahenden Autos sie gesehen hat, weil sie ihn ja auch gesehen haben. Selbst wenn Kinder die wichtigsten Verkehrsregeln schon kennen, sind diese schnell mal vergessen, wenn sie etwas vorhaben oder sich gerade im Spiel befinden. Dann handeln sie spontan und können einmal begonnene Bewegungen nur noch schwer stoppen.
Natürlich kannst du überall und zur jeder Zeit auf Kinder im Straßenverkehr treffen. An manchen Orten bzw. in manchen Situationen ist es jedoch besonders wahrscheinlich. Dort solltest du mit erhöhter Aufmerksamkeit und reduzierter Geschwindigkeit fahren und jederzeit bremsbereit sein.
Rechne mit Kindern:
- in der Nähe von Schulen
- in der Nähe von Kindergärten
- in der Nähe von Sportstätten
- an Bushaltestellen
- an Spielplätzen
- in Wohngebieten
- dort, wo Kreidestriche auf der Straße sind
- dort, wo Kinderspielzeug zu sehen ist
- zu den typischen Schulzeiten
Beispiele, in denen du aufgrund von Kindern im Straßenverkehr besonders aufmerksam sein solltest:
Das bedeutet, du musst sofort bremsen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind hinterherläuft, ist sehr hoch!
Passende Frage aus dem Fragenkatalog: Wie müssen Sie sich verhalten?
Fahre langsamer und stelle Bremsbereitschaft her. Beobachte ihr Verhalten genau. Sie könnten jederzeit auf die Straße laufen!
Passende Frage aus dem Fragenkatalog: Sie nähern sich Kindern, die auf dem Gehweg spielen. Wie müssen Sie sich verhalten?
Fahre besonders aufmerksam. Das Tier könnte auf die Straße laufen und das Kind mitziehen oder der Hund reißt sich los und das Kind läuft hinterher.
Passende Frage aus dem Fragenkatalog: Auf dem Gehweg läuft ein Kind mit einem Hund an der Leine. Kann hieraus eine Gefahr entstehen?
Auch Ampeln und Bushaltestellen sind potenzielle Gefahrenquellen. Wenn Kinder hier warten müssen, werden sie schnell ungeduldig. Dann fangen sie an zu spielen oder zu rangeln und schubsen sich manchmal gegenseitig. Wenn ihnen das Warten an einer Ampel zu lange dauert, laufen sie manchmal schon bei Rot über die Straße oder sie rennen los, sobald die Ampel der Autos von Grün auf Gelb umschaltet.
Passende Frage aus dem Fragenkatalog: Womit ist zu rechnen, wenn Kinder an einer Ampel warten?
Inline-Skater im Straßenverkehr

Inline-Skater gelten im Straßenverkehr offiziell als Fußgänger und sind daher verpflichtet, grundsätzlich die Gehwege zu benutzen. Bei einem entsprechenden Zusatzzeichen dürfen sie auch Radwege benutzen, müssen dabei aber Rücksicht nehmen und Fahrräder überholen lassen.
Ist kein Gehweg bzw. für sie erlaubter Radweg vorhanden, dürfen Inline-Skater den äußeren Rand der Fahrbahn befahren. Innerorts dürfen sie dabei beide Fahrbahnränder nutzen, außerorts hingegen müssen sie am linken Rand der Straße fahren. Befinden sich Inline-Skater auf der Fahrbahn, musst du als Autofahrer besonders aufmerksam sein. Sie bewegen sich deutlich schneller als Fußgänger und nehmen durch ihre ausscherenden Bewegungen mehr Platz auf der Fahrbahn ein. Fahre also vorsichtig an sie heran und überhole nur mit ausreichend Abstand und bei freier Gegenfahrbahn.
Ältere Menschen im Straßenverkehr
Genau wie Kinder sind auch ältere Menschen im Straßenverkehr stärker gefährdet, denn mit zunehmendem Alter fällt es vielen schwerer, schnell zu reagieren und sofort Entscheidungen zu treffen. Dafür gibt es vielerlei Gründe. Bei älteren Menschen lassen Hör- und Sehvermögen allmählich nach, sie werden langsamer und insgesamt unsicherer. Einige sind auch durch Gebrechen oder Medikamente beeinträchtigt.
Das kann im Straßenverkehr zum Teil zu Problemen führen. Da ältere Menschen Lücken im Verkehr häufig nicht mehr so gut abschätzen können und manchmal auch unvermittelt auf der Fahrbahn stehen bleiben oder plötzlich umkehren, kann das Überqueren der Fahrbahn zum Risiko werden. Wenn du ältere Menschen siehst, solltest du daher Bremsbereitschaft herstellen und deine Geschwindigkeit reduzieren.
Menschen mit Behinderung im Straßenverkehr Warum musst du auf Menschen mit Behinderung im Straßenverkehr besondere Rücksicht nehmen?
Menschen mit Behinderung haben es im Straßenverkehr häufig schwerer, da sie aufgrund ihrer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen den Straßenverkehr nur eingeschränkt wahrnehmen können.
In folgenden Situationen solltest du besondere Rücksicht nehmen:
Wenn du eine Person mit einem weißen Stock und/oder einer gelben Armbinde mit 3 schwarzen Punkten siehst, weißt du, dass diese Person eine Sehbehinderung hat. Du solltest daher besonders hilfsbereit und rücksichtsvoll sein.
Ein Rollstuhlfahrer muss auf die Fahrbahn ausweichen. Fahre solange langsam hinter ihm her, bis du gefahrlos und mit großem Seitenabstand überholen kannst.
Ein Rollstuhlfahrer schafft es aufgrund der Bordsteinkante nicht, wieder auf den Gehweg zu wechseln. Halte an, schalte das Warnblinklicht ein, steige aus und hilf dem Rollstuhlfahrer auf den Gehweg.
Auch wenn du Personen mit Krücken oder anderen offenkundigen Gebrechen siehst oder dich in der Nähe von Behindertenwerkstätten befindest, sollte das für dich ein Signal zur besonderen Vorsicht, Rücksicht und Hilfsbereitschaft sein.
Lerne jetzt die offiziellen Theoriefragen zum Verhalten gegenüber Fußgängern!